Um ein Haar gelang den Faustballern der Union Schick Freistadt Samstagabend in Kremsmünster zum Auftakt der neuen Saison in der Faustball-Hallenbundesliga gleich die erste Riesensensation. Gegen den amtierenden Hallenmeister TuS Raiffeisen Kremsmünster führten die Freistädter bereits 2:0 in Sätzen und sahen schon beinahe wie der sichere Sieger aus, ehe man den Kremstalern in einem heiß umkämpften Match schlussendlich doch den Vortritt lassen musste.
Hatten die Freistädter, bei denen Trainer Andreas Woitsch fehlte sowie Neuzugang Thomas Leitner verletzungsbedingt nur zuschauen konnte, zuvor noch SV MM Frohnleiten in einem einseitigen Duell klar mit 3:0 besiegt, so war gegen den Titelverteidiger und Hallenspezialisten Kremsmünster die Devise eigentlich klar – nämlich den haushohen Favoriten nur möglichst lange zu ärgern. Dass es dann beinahe sogar zum Sieg gereicht hätte, grenzt an eine kleine Sensation. Die Freistädter, bei denen im Training derzeit eigentlich noch die körperliche Vorbereitung statt Faustball an erster Stelle steht, zeigten sich vom ersten Ball weg spielfreudig, ballsicher und mannschaftlich kompakt und konnten so die Kremstaler von Beginn an unter Druck setzen. Eine starke Defensive sowie gutes Zuspiel aus allen Lagen bildeten die Basis, auf deren Grundlage Freistadts Topschläger Jean Andrioli sowie Kapitän Christian Leitner im Angriff beinahe nach Belieben punkteten. Und da auch der Gegner angesichts dieser unerwartet guten Leistung der Freistädter Unsicherheiten zeigte und einige Eigenfehler produzierte, gingen die Sätze eins und zwei jeweils klar an Freistadt, welche auch im dritten Satz schon mit 9:7 in Front lagen. „Dann hat uns leider eine strittige Schiri-Entscheidung zu unseren Ungunsten zu lange aus dem Konzept gebracht“, analysiert Kapitän Christian Leitner einen der Knackpunkte dieses Spiels. Statt dem verdienten Matchball konnte Kremsmünster in diesem dritten Satz verkürzen und in weiterer Folge diesen auch gewinnen. „Wir hätten im dritten Satz den Sack zumachen müssen“, bilanziert auch Abwehrstütze Christian Huber, der aufgrund von Personalmangel bei den Freistädtern erneut eine starke Leistung am Nebenschlag bot. Doch statt des klaren und verdienten 3:0-Sieges ging es in den vierten Satz, der jedoch anders als die Sätze zuvor von den Freistädter Faustballern nicht mehr dominiert werden konnte. Angreifer Jean Andrioli kennt einen der Gründe dafür: „Ich hatte mit Fortdauer des Spieles immer stärkere Schmerzen im rechten Ellbogen, was natürlich meine Serviceleistung beeinträchtigte.“ Immer stärker aufspielende Kremstaler sowie eine erneute strittige Schiri-Entscheidung zu Freistadts Ungunsten führten schließlich dazu, dass die Entscheidung in einem kuriosen fünften Satz fallen musste. In diesem stand Freistadt schon mit einem 0:6-Rückstand mit dem Rücken zur Wand, ehe man nach einer Aufholjagd und acht Punkten in Serie bereits wieder mit dem Sieg spekulieren durfte. Die Sensation gelang jedoch nicht, Kremsmünster holte fünf Punkte in Serie und gewann Satz und Match. „Schade, der Sieg wäre heute möglich gewesen“, trauert Abwehrspieler Franz Raffaseder zwei Punkten hinterher. „Geht man aber von unserer Erwartungshaltung vor dem Spiel aus,
dann haben wir heute stark gespielt und beinahe die Riesensensation geschafft. Wir werden weiter locker drauf losspielen und uns keinen Druck machen lassen.“
Nächste Woche geht’s in Linz im Spitzenspiel gegen Urfahr und Grieskirchen, ehe am 11. Dezember die erste Heimrunde in der Freistädter Bezirkssporthalle folgt. Gegner zu Hause: Askö Laakirchen und ÖTB Drösing.